überzeugend kommunizieren

überzeugend kommunizieren

Profitipps für die Sales- und Medienkommunikation

Transkript

Zurück zur Episode

Was Sie aus Hilmar Koppers

„Peanuts“ lernen können

Oft kommen unsere verbalen und nonverbalen Botschaften bei unseren Gesprächspartnern anders an, als wir wollten. Die Hauptgründe dafür: Wir vergessen, auf welchen Ebenen sich Kommunikation abspielt, und nehmen nur unsere Sicht der Dinge wahr. Dann drücken wir uns falsch aus – und riskieren Missverständnisse, Verstimmungen und den Verlust von Reputation. Woran müssen wir denken, damit wir unsere Mitarbeiter, Kunden und andere Zielgruppen erreichen? In dieser Folge erfahren Sie etwas über die Basis jeder Kommunikation.

Oft kommen unsere verbalen und nonverbalen Botschaften bei unseren Gesprächspartnern anders an, als wir wollten. Die Hauptgründe dafür: Vier Ebenen der Kommunikation

Oft kommen unsere verbalen und nonverbalen Botschaften bei unseren Gesprächspartnern anders an, als wir wollten. Die Hauptgründe dafür: Es geht also um die Basis jeder Kommunikation. Damit meine ich das Kommunikationsmodell „Vier Seiten einer Nachricht“. Entwickelt hat es der Hamburger Kommunikationspsychologe Friedemann Schulz von Thun. Sie haben schon davon gehört? Fast alle meiner Kunden, denen ich diese Frage stelle, antworten mit ja. Worum genau es dabei geht, kann allerdings kaum jemand wiedergeben. Die „Vier Seiten“ spielen in der Gesprächsvorbereitung vieler Menschen offenbar kaum eine Rolle. Und dann kommt das, was wir eigentlich sagen wollen, oft eben falsch an.

Oft kommen unsere verbalen und nonverbalen Botschaften bei unseren Gesprächspartnern anders an, als wir wollten. Die Hauptgründe dafür: Hilmar Koppers folgenreiche „Peanuts“

Schulz von Thun sagt, dass die Beteiligten Kommunikation unterschiedlich erleben. Warum? Weil in einer Botschaft immer mehrere Botschaften mitschwingen. Ein Beispiel: Erinnern Sie sich noch an den berühmt-berüchtigten Peanuts-Satz von Hilmar Kopper?

Am 21. April 1994 erklärte Hilmar Kopper, damals Chef der Deutschen Bank, bei einer Pressekonferenz, welche Rolle die Deutsche Bank bei der Milliardenpleite des betrügerischen Immobilienunternehmers Jürgen Schneider gespielt hatte. Reporter fragten nach offenen Handwerkerrechnungen in Höhe von rund 50 Millionen D-Mark. Kopper sagte darauf wie nebenbei: „Wir reden hier eigentlich von Peanuts.“

Am 21. April 1994 erklärte Hilmar Kopper, damals Chef der Deutschen Bank, bei einer Pressekonferenz, welche Rolle die Deutsche Bank bei der Milliardenpleite des betrügerischen Immobilienunternehmers Jürgen Schneider gespielt hatte. Reporter fragten nach offenen Handwerkerrechnungen in Höhe von rund 50 Millionen D-Mark. Kopper sagte darauf wie nebenbei: Egozentriker kommunizieren schlechter

Eine Welle öffentlicher Empörung brach über Kopper und die Deutsche Bank herein. Die Zeitung „Der Tagesspiegel“ schrieb dazu: „Kopper hatte das Richtige sagen wollen, aber den falschen Ton getroffen.“ Später befragte die „Bild“-Zeitung Kopper zu den „Peanuts“ und zitierte ihn so: „Es stimmte doch. Ich habe mich nie dafür geschämt.“

Eine Welle öffentlicher Empörung brach über Kopper und die Deutsche Bank herein. Die Zeitung „Der Tagesspiegel“ schrieb dazu: In der Öffentlichkeit stand die Deutsche Bank ziemlich schlecht da. Und das lag vor allem an der Egozentrik ihres Vorstandschefs. Denn wer egozentrisch kommuniziert, läuft eben Gefahr, dass Botschaften bei den Zuhörern falsch ankommen.

Mit Egozentrik ist gemeint:

Mit Egozentrik ist gemeint: die Neigung, sich selbst übertrieben im Mittelpunkt zu sehen,

Mit Egozentrik ist gemeint: andere Menschen und Dinge vor allem an sich und der eigenen Perspektive zu messen und

Mit Egozentrik ist gemeint: die Unfähigkeit, die Perspektive von anderen einzunehmen.

Schauen wir uns Koppers Nachricht noch einmal mit dem Kommunikationsmodell „Vier Seiten einer Nachricht“ an – erst theoretisch und dann ganz praktisch. Im Kommunikationsmodell heißen die vier Seiten so:

1. Sachverhalt: Der Absender gibt Sachinformationen, zeigt also Fakten und spricht den Verstand an.

2. Selbstoffenbarung: Mit ihr gibt der Absender etwas über sich selbst preis, etwa Geringschätzung, Verärgerung oder Freude.

3. Beziehungshinweis: Mit ihm signalisiert der Absender, wie er zum Empfänger seiner Nachricht steht. Hier spielen Sympathie, Antipathie, Vorurteile, Erwartungen, Hoffnungen und Erfahrungen hinein.

4. Appell: Mit dieser Seite signalisiert der Absender, wozu er den Empfänger veranlassen will, also was er mit der Nachricht bezweckt.

4. Appell: Selbstoffenbarung, Beziehungshinweis und Appell äußern sich vor allem über die Körpersprache und das Sprechverhalten.

Welche Botschaften könnten also mitgeschwungen haben, als Kopper sagte „Wir reden hier eigentlich von Peanuts.“ Was könnte Kopper gemeint haben und was könnten Journalisten und Handwerker verstanden haben? Hier für jede Seite der Nachricht eine Idee:

Was Kopper mit seinen „Peanuts“ wirklich sagen wollte, weiß nur er selbst. Fakt ist aber, dass seine Wahrheit, also der Sachverhalt, bei den Empfängern nicht richtig ankam. Und jetzt kommt noch etwas hinzu: Nicht nur die Absender, sondern auch die Empfänger beeinflussen, wie sie eine Botschaft verstehen. Auch hier spielen Vorurteile, Erfahrungen, Hoffnungen und Erwartungen eine Rolle.

Was Kopper mit seinen „Peanuts“ wirklich sagen wollte, weiß nur er selbst. Fakt ist aber, dass seine Wahrheit, also der Sachverhalt, bei den Empfängern nicht richtig ankam. Und jetzt kommt noch etwas hinzu: Auf welchem Ohr sind Sie am empfindlichsten?

Was Kopper mit seinen „Peanuts“ wirklich sagen wollte, weiß nur er selbst. Fakt ist aber, dass seine Wahrheit, also der Sachverhalt, bei den Empfängern nicht richtig ankam. Und jetzt kommt noch etwas hinzu: Der Kommunikationspsychologe Schulz von Thun beschreibt in seinem Modell deshalb auch die Rolle der Empfänger. Er stellt sich für jede der vier Seiten einer Nachricht ein entsprechendes Ohr vor. Es gibt also

Was Kopper mit seinen „Peanuts“ wirklich sagen wollte, weiß nur er selbst. Fakt ist aber, dass seine Wahrheit, also der Sachverhalt, bei den Empfängern nicht richtig ankam. Und jetzt kommt noch etwas hinzu: ein Sach-Ohr,

Was Kopper mit seinen „Peanuts“ wirklich sagen wollte, weiß nur er selbst. Fakt ist aber, dass seine Wahrheit, also der Sachverhalt, bei den Empfängern nicht richtig ankam. Und jetzt kommt noch etwas hinzu: ein Selbstoffenbarungs-Ohr,

Was Kopper mit seinen „Peanuts“ wirklich sagen wollte, weiß nur er selbst. Fakt ist aber, dass seine Wahrheit, also der Sachverhalt, bei den Empfängern nicht richtig ankam. Und jetzt kommt noch etwas hinzu: ein Beziehungs-Ohr und

Was Kopper mit seinen „Peanuts“ wirklich sagen wollte, weiß nur er selbst. Fakt ist aber, dass seine Wahrheit, also der Sachverhalt, bei den Empfängern nicht richtig ankam. Und jetzt kommt noch etwas hinzu: ein Appell-Ohr.

Was Kopper mit seinen „Peanuts“ wirklich sagen wollte, weiß nur er selbst. Fakt ist aber, dass seine Wahrheit, also der Sachverhalt, bei den Empfängern nicht richtig ankam. Und jetzt kommt noch etwas hinzu: Und je nachdem, auf welchem Ohr wir besonders empfindlich sind, ist die Botschaft in diesem Ohr sozusagen lauter als in allen anderen. Meiner Erfahrung nach hören die meisten Empfänger mit ihrem Beziehungs- oder ihrem Appell-Ohr besonders genau hin – oder mit beiden. Das bedeutet natürlich nicht, dass sie eine Botschaft auch wirklich richtig verstehen.

Was Kopper mit seinen „Peanuts“ wirklich sagen wollte, weiß nur er selbst. Fakt ist aber, dass seine Wahrheit, also der Sachverhalt, bei den Empfängern nicht richtig ankam. Und jetzt kommt noch etwas hinzu: Gute Kommunikatoren haben das auf dem Schirm und drücken sich entsprechend umsichtig aus. Hätte Kopper sich vor der Pressekonferenz klar gemacht, wie unterschiedlich sein Satz mit den Peanuts bei den Empfängern ankommen kann, hätte er ihn vielleicht nie so gesagt.

Vielleicht hätte er sogar etwas gesagt wie: „Wir wissen, dass für viele Handwerker auch kleine Rechnungsbeträge wichtig sind, und verstehen deren Sorgen. Insgesamt sind 50 Millionen D-Mark an offenen Rechnungen sehr viel Geld.“ Mit so einer empfängerorientierten Botschaft hätte die Öffentlichkeit ihn wahrscheinlich als bodenständigen und verständnisvollen Deutsche-Bank-Chef wahrgenommen.

Daher mein Appell: Lernen Sie aus Koppers Fehler. Überlegen Sie sich immer, wie das, was sie sagen, bei Ihren Gesprächspartnern ankommen könnte.

Daher mein Appell: Viel Erfolg dabei!

Daher mein Appell: Mario Müller-Dofel

Daher mein Appell: DIALEKTIK for Business GmbH & Co. KG

Über diesen Podcast

"Wie kann ich andere Menschen von meinen Ideen und mir überzeugen?" Wer im Job erfolgreich sein will, stellt sich diese Frage oft.

In der Audio-Reihe "überzeugend kommunizieren" von DIALEKTIK for Business® bekommen Sie wichtige Tipps für mehr Überzeugungskraft in Kundenpräsentationen, Investorenmeetings, Journalistengesprächen und anderen Situationen unter Performancedruck. Hören Sie doch mal rein und probieren Sie unsere Anregungen aus. Viel Erfolg dabei!

von und mit Mario Müller-Dofel

Abonnieren

Follow us